In der heutigen Ausgabe der taz findet man ein Interview mit der Psychologin Julia von Weiler zum Thema "Missbrauch im Netz". Pädophile Täter informieren sich in den Chatprofilen über ihre Opfer, sagt von Weiler. Sie gewinnen subtil das Vertrauen der Jugendlichen, bauen eine Beziehung zu ihnen auf, kommen nach und nach auf sexuelle Themen zu sprechen ... Bis zum sexuellen Übergriff ist es dann nicht mehr weit. Besonders gefährdet sind laut von Weiler offenbar Kinder zwischen 10 und 15 Jahren, die von zu Hause wenig Anerkennung erfahren. Sie rät Jugendlichen, ihrem Gefühl zu vertrauen und sich nicht von Dingen verleiten zu lassen, bei denen sie sich unwohl fühlen - das alles vor dem Hintergrund, dass im Netz alles wahr sein kann, aber nicht muss.
Beim Lesen des Interviews fühlte ich mich an einen Chat mit einem jugendlichen Leser erinnert, der mehrfach nachfragte, ob ich auch wirklich ich sei und wie er mir denn Glauben schenken könne. Im ersten Moment war ich überrascht, im zweiten Moment froh, dass er nicht völlig blauäuig drauf los chattet.
Mein Appell an alle Mädchen: Stellt bitte keine sexy Lolita-Fotos von euch ins Netz!