Montag, 24. Oktober 2022

Frankfurter Buchmesse 22

Schön und inspirierend war es mal wieder auf der Frankfurter Buchmesse. Mit vielen großartigen Kolleg*innen, engagierten Lektor*innen, Lesungen, Podiumsdiskussionen und unverhofften Begegnungen. 

Wie es bei mir weitergeht? 

Im nächsten Jahr erscheint der zweite Ruby-Band; an Band drei arbeite ich derzeit. 

Mein Sylt-Roman "Tage am Meer" (Arbeitstitel) wurde leider noch einmal nach hinten verschoben und kommt im Frühjahr 24 heraus.

Frühjahr 25 erscheint ein lang ersehntes und lang geplantes Vorlesebuch. Manchmal braucht es eben etwas länger. Ihr dürft gespannt sein. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf.

Ein paar Eindrücke von der Messe:

                                                                    


Der Carlsen-Verlagsstand


Mit Anja Saskia Beyer und Dagmar Henze


Frankfurt by night


Auf Wiedersehen, Frankfurt












Samstag, 23. April 2022

Welttag des Buches

Zum heutigen "Welttag des Buches "habe ich Alu vom Elternblog "www.grossekoepfe.de" ein Interview zum ersten Band meiner neuen Ruby-Reihe gegeben. Schaut doch mal bei ihrem spannenden Blog vorbei. Sie hat das Buch rezensiert. 





Hier das Interview:

Ruby ist nicht dein erstes Buch über Mädchen in der Frühpubertät, wieso liegt dir diese Gruppe Heranwachsender so besonders am Herzen?

 

Das Alter zwischen elf und dreizehn finde ich besonders spannend. Man ist noch Kind und eng mit dem Elternhaus verwurzelt, orientiert sich aber auch schon an der Peergroup. Ich kann mich noch sehr gut an diese Phase erinnern. Ich habe damals mit dem Tagebuchschreiben begonnen und bin erstmals auf die Idee gekommen, Schriftstellerin zu werden. Für mich ist es sehr wichtig, die Heranwachsenden mit fluffig leichten Storys „abzuholen“. Meine Bücher sollen zum einen Lust aufs Lesen machen, zum anderen möchte ich wichtige Werte wie z.B. Solidarität, Empathie, Loyalität und Toleranz vermitteln. Wenn ein Kind durch meine Bücher zur Leseratte wird, ist es für mich das schönste Kompliment. 

 

Ruby lebt nicht nur mit getrennten Eltern, sondern auch in recht modernen Konstellationen. Vom Mehrgenerationenhaus bis zum homosexuellen Paar als quasi Patenonkel ist alles dabei, wie bist du darauf gekommen sie genau in solch einer Konstellation zu verorten?


Die Lebenswirklichkeit der Kinder ist heute eine andere als in meiner Kindheit. Scheidungskinder gab es damals kaum, „uneheliche“ Kinder wurden schief angeguckt. Beim Thema „Pendelkind“ war es naheliegend, moderne Familienkonstellationen zu entwickeln. Auf die Idee mit der WG bin ich durch eine Freundin gekommen, deren Tochter zwischen ihren beiden Familien pendelt. Anders als der Popstar, der in Band eins ins Blumenzimmer einzieht, war das homosexuelle Paar sofort in meinem Kopf. Die beiden haben sich quasi in die Geschichte gedrängt. 
 In Grün-Berlin wohnt Ruby mit ihrer Mutter und den Großeltern zusammen – der ruhige Gegenpol zum turbulenten WG-Leben in Friedrichshain. 

 

 

Im Buch wird von Grün-Berlin und Bunt-Berlin gesprochen. Wir Berliner nennen das Kieze  : ) was macht für dich den Reiz der Kieze aus?

 

Das Wort „Kiez“ taucht im ersten Ruby-Band tatsächlich nur einmal auf. Ich habe den Ausdruck bewusst vermieden, weil man ihn außerhalb von Berlin vermutlich nicht kennt. (Außer in Hamburg, aber da ist mit „Kiez“ der Stadtteil St. Pauli gemeint.) Deshalb habe ich mir zusammen mit meiner wunderbaren Lektorin Susanne Schürmann die Begriffe Grün- und Bunt-Berlin ausgedacht. Früher war Berlin für mich nur die pulsierende Metropole. Dass es auch beschauliche, fast dörfliche Ecken gibt, habe ich erst im Laufe der Zeit entdeckt. Genau diese Unterschiedlichkeit der Kieze macht für mich den Reiz der Stadt aus.

 

 

Dein erster Ruby Band beschäftigt sich verstärkt mit dem Themen Umbruch und auch Freundschaften, warum sind Rubys Freunde so wichtig für sie und was macht sie aus?

 

Freundschaft ist ein Thema, das sich durch alle meine Bücher zieht. Freunde und Freundinnen spielen gerade in Zeiten des Umbruchs eine sehr wichtige Rolle. So wie Ruby ihre Freundinnen unterstützt, sind diese auch für sie da. Jede gewinnt durch die andere, man reibt sich aber auch aneinander, muss sich manchmal abgrenzen oder Stellung beziehen. Rubys Freundinnen bilden einen Querschnitt durch unsere moderne Gesellschaft: Da gibt es die toughe Kickboxerin Charlie, die kluge Azra, die selbstbewusst ein Kopftuch trägt, die mädchenhafte Linh, die vietnamesische Wurzeln hat und Astronomin werden will sowie die schüchterne Emily, die erst lernen muss, sich zu behaupten.

 

 

Wo lebst du eigentlich? In Grün- oder Bunt-Berlin?

 

Ich habe viele Jahre in Bunt-Berlin (Moabit und Mitte) gewohnt, jetzt lebe ich schon einige Jahre im beschaulichen Grün-Berlin. 

 

Die Geschichte von Ruby hat mich sehr an mich und meine Tochter erinnert, die ja selbst auch bloggt. Wie viel hat denn Ruby mit Dir und Deiner Familie gemeinsam?

 

Ruby und ich haben die gleiche Schuhgröße. Ansonsten ist die Figur fiktiv. 

 

Welche Orte kann man eigentlich genau erkennen, wenn man Ruby liest?

 

Ruby wohnt in Karlshorst im Spatzenstieg. Das ist eine Fantasie-Straße. Aber es gibt den Spatzensteig (siehe Foto), dort habe ich gedanklich das Haus der Großeltern verankert. Die WG in Bunt-Berlin befindet sich in Friedrichshain in der Simon-Dach-Straße. Das Haus mit der WG und das Café Sieben Törtchen sind allerdings frei erfunden. Ansonsten spielt Band eins in der Wuhlheide und am Boxhagener Platz.

 

Wir haben schon gesehen, dass es einen weiteren Ruby Band geben wird, wie schnell altert Ruby im Buch?

 

Ruby altert nur sehr langsam. In Band zwei und Band drei (ja, ein dritter Band ist schon in Planung) wird sie immer noch zwölf sein, um weiterhin eine Identifikationsfigur für die Altersgruppe ab zehn zu bleiben. Bei meiner 14-bändigen Mia-Reihe ist die Hauptfigur Mia innerhalb von 14 Jahren nur zwei Jahre älter geworden. Die hats gut! 

 

 



Montag, 14. März 2022

Ruby-Rezensionen

Vielen Dank an alle Gewinnerinnen der LovelyBooks-Leserunde und an die Carlsen-Bloggerinnen, die so wunderbare und ausgefeilte Rezensionen zu Band 1 meiner Ruby-Reihe geschrieben haben. Ich bin immer wieder positiv überrascht, mit wieviel Engagement ihr Kinderbücher lest und rezensiert. Hier ein besonders schönes Beispiel von CorniHolmes von "Die Bücherwelt von CorniHolmes". 


[Rezension] Ruby 1: Fünf Freundinnen, zwei Familien und jede Menge Chaos von Susanne Fülscher

Hardcover
 
Illustriert von Isabelle Metzen
Ab 10 Jahren
272 Seiten
ISBN: 978-3-551-65552-3 
Erschienen: 24.02.2022

Klappentext:

Ruby wohnt jeweils eine Woche bei ihrer Mutter am grünen Stadtrand, die darauffolgende Woche bei ihrem Vater in einer WG mitten in Bunt-Berlin. Sie liebt es, zwischen den beiden Lebenswelten hin und her zu pendeln. Vor allem, als ein Zimmer in der WG des Vaters neu vermietet wird und ein gefeierter Popstar einzieht ... 
Als dann auch noch ihre Mutter einen peinlichen Zeitungsartikel über Ruby schreibt, ist das Chaos perfekt. Zum Glück bequatschen die besten Freundinnen Ruby, sich mit einer Mail an die Zeitung zu wehren: „Wie es wirklich war“!

Quelle: Carlsen Verlag

Rezension:

Da ich die Bücher von der Susanne Fülscher wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre Mia-Reihe sehr liebe, stand für mich sofort fest, dass ich den Auftakt ihrer neuen Kinderbuchserie für Leser*innen ab 10 Jahren unbedingt lesen möchte. Auf den ersten Ruby-Band war ich tierisch gespannt.

Seit sich Rubys Eltern voneinander getrennt haben, wohnt die 12-jährige jeweils eine Woche bei ihrer Mutter und ihren Großeltern am grünen Stadtrand von Berlin und die darauffolgende Woche bei ihrem Vater in einer coolen WG in Bunt-Berlin. Ruby liebt ihre beiden völlig verschiedenen Lebenswelten, auch wenn das ständige hin und her Pendeln manchmal ziemlich anstrengend sein kann. Als eines Tages ein neuer Mieter in die WG ihres Vaters einzieht, wird Rubys Welt komplett auf den Kopf gestellt. Bei dem neuen Mitbewohner handelt es sich um einen berühmten Popstar, der sich eine kleine Auszeit nehmen möchte und eigentlich soll sein Untertauchen in der WG soll streng geheim gehalten werden. Wie aber nicht anders zu erwarten, dringt es schließlich doch an die Öffentlichkeit und als wäre das alles nicht schon mehr als genug Trubel, schreibt Rubys Mutter dann auch noch einen peinlichen Zeitungsartikel über ihre Tochter. Das Chaos ist perfekt. Zum Glück ist Ruby mit ihren Problemen aber nicht auf sich alleine gestellt, sondern hat großartige beste Freundinnen hat, die immer für sie da sind. 

Wie oben bereits erwähnt, bin ich ein großer Fan der Mia-Serie. Von „Ruby“ hatte ich mir nun etwas Vergleichbares erhofft. Ob mir dieser Wunsch erfüllt wurde? Kann Ruby mit Mia mithalten? Um es kurz zu machen: Ja, kann sie! Mir zumindest hat der Start von Susanne Fülschers neuer Serie ein sehr ähnliches Leseerlebnis voller Glücksgefühle bescheren können wie die Mia-Bücher. Auch mit „Ruby“ schenkt uns die deutsche Autorin eine Mädchenbuchreihe mit absoluter Wohlfühlgarantie, die von Familie, Schule, Zusammenhalt und wundervollen Freundschaften handelt, uns in eine trubelige Großstadt mitnimmt und einen tollen Einblick in das Leben eines junges Teenagers gibt.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in die Geschichte. Der locker-leichte, moderne Schreibstil von Susanne Fülscher konnte wie gewohnt auf Anhieb bei mir punkten und unsere sympathische und aufgeweckte Hauptprotagonistin Ruby, aus deren Sicht alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich vom ersten Moment an in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, die man als Leser*innen einfach sofort gernhaben muss und mit der sich die Zielgruppe garantiert prima identifizieren wird. Mir, als Erwachsene, ist es aber auch jederzeit mühelos geglückt, mich in unsere Ich-Erzählerin hineinversetzen. Rubys Denken und Fühlen wird einfach so schön echt und authentisch dargestellt, sie wirkt wie ein 12-jähriges Mädchen aus dem realen Leben. Das Ausarbeiten von wirklichkeitsnahen Charakteren ist in meinen Augen eine große Stärke von Susanne Fülscher, mit diesem Punkt kann sie mich jedes Mal aufs Neue begeistern. So also auch hier.

Nicht nur Ruby wurde überzeugend skizziert – auch die vielen weiteren Figuren wirken vollkommen glaubhaft und lebensnah und wachsen einem beim Lesen so richtig ans Herz. Sie sind zudem so schön vielfältig und frei von jeglichen Klischees gezeichnet, was ich total klasse fand. Ob mit Migrationshintergrund, homosexuell, ein Mädchen, das gerne Kickboxerin werden möchte sowie lauter verschiedene und bunte Familienkonstellationen - alles ist dabei.

Bunt: Dieses Wort beschreibt die Geschichte wahrlich perfekt. So ist vor allem Rubys Welt eine herrlich kunterbunte mit ihren zwei unterschiedlichen Wohnorten. Nicht nur, dass deren Viertel ziemliche Gegensätze ist (am Rand von Berlin vs. im Herzen der Stadt) – auch die Familien an sich sind sehr divers. Bei ihrer Mutter lebt Ruby in einem drei-Generationen-Haushalt, bei ihrem Vater in einer ungewöhnlichen, aber verdammt coolen WG mit einem schwulen Paar und einem ständig wechselnden weiteren Mieter. Ich fand es superinteressant und spannend, Ruby in ihre zwei ungleiche Leben zu begleiten, ihren jeweiligen Alltag dort kennenzulernen und dabei in den Genuss von ganz viel herrlichem Berlin-Feeling zu kommen. 

Meiner Meinung nach hat die Autorin die Thematik Trennung der Eltern hervorragend verpackt: Originell, altersgerecht und einfühlsam. Ruby ist natürlich sehr traurig darüber, dass ihre Eltern nicht mehr zusammenleben und vermisst ihr altes Zuhause. Gleichzeitig liebt sie aber auch ihr jetziges, ziemlich außergewöhnliches und aufregendes Leben mit all seinen Überraschungen und neuen Abenteuern und Begegnungen. 

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, habe die Geschehnisse ganz gebannt verfolgt und es zutiefst genossen Zeit mit Ruby, ihrer Familie und ihren Freundinnen zu verbringen. Die Freundschaftsmomente haben mir ganz besonders gut gefallen; ich fand es wunderschön mitzuerleben, wie die Mädchen zusammenhalten und immer füreinander da sind. Mir ist da ganz warm ums Herz geworden. 

Enden tut die Geschichte recht abgeschlossen, wir werden also zum Glück von einem fiesen Cliffhanger verschont, aber sofort zum nächsten Band greifen und weiterlesen möchte man natürlich dennoch. Ich jedenfalls fiebere dem Erscheinen der Fortsetzung, die bereits hinten im Buch angekündigt wird, schon jetzt ganz ungeduldig entgegen. 

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die zauberhafte Gestaltung des Buches. Isabelle Metzen hat die Geschichte mit vielen süßen kleinen schwarz-weiß Bildchen versehen, die die Handlung ideal begleiten, und das Cover ist in meinen Augen rundum gelungen. Es so fröhlich gelb und macht einfach nur richtig gute Laune.

Fazit: Turbulent, unterhaltsam, liebenswert und wunderbar bunt. Ein toller Reihenauftakt, der große Lust auf mehr macht!

Auf den ersten Band der neuen Reihe von Susanne Fülscher habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Ich bin hellauf begeistert von dem Buch. Mir hat es unheimlich viel Spaß gemacht, Zeit mit Ruby und den weiteren Charakteren zu verbringen und ich freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit ihnen. Ich kann diesen bezaubernden Serienstart nur empfehlen, für mich war er ein echtes Wohlfühlbuch. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!
 
 







 

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

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